Celia Renée Meissners Skulpturen und Klangkompositionen stehen in Bezug zu spezifischen Orten und spiegeln ihre persönlichen Beziehungen zu diesen wider. In ihren Werken übersetzt sie Erfahrungen und emotionale Verbindungen in verschiedene Materialien und Medien. Reduktion und Rhythmus betrachtet Celia Renée Meissner dabei als zentrale Elemente ihrer Werke.
Während der einwöchigen Schaffensphase in Lüben setzte sie eine Rauminstallation um, die aus Zeichnungen, aufgenommenen Klängen und zwei vibrierenden Bodenplatten besteht. Die Besuchenden waren eingeladen, in ihrer Installation Platz zu nehmen und sich auf diese neue, gestaltete Raumerfahrung einzulassen.
Carla Wiggering—Kuratorin
In meiner Arbeit Resonanz ins Unbekannte begegnen uns Klänge, die von undefinierten Quellen stammen. An einer Stelle eines Luftschachts habe ich mit meinem Mikrofon den Veränderungen der Luftströmung gelauscht. Es ist ein gleichmäßiges Wummern – eine Überlagerung verschiedener Klänge, die in ihrer Gesamtheit ein angenehmes Rauschen bilden.
Dieses anhaltende Rauschen wird von Klickgeräuschen, Klopfen, Summenund Brummen unterbrochen. Es ist unklar, woher die Geräusche kommen. Sie entstehen irgendwo, irgendwann – doch sie beeinflussen den Verlauf der Schallwellen innerhalb der Luftschächte. Diese werden von Arrhythmien durchzogen, die sich auf den weiteren Verlauf desLuftzugs auswirken. Dennoch bleibt ungewiss, wo sie enden werden. Was ihr Ziel sein wird.
Die fertige Soundkomposition habe ich bereits mit nach Lüben genommen. Mir war jedoch nicht bewusst, wie sehr mich die vorangegangene Arbeit hier im Ort bei meinen Zeichnungen beeinflussen würde. Bisher waren meine Zeichnungen klar definierte Formen. Ihre Flächen waren begrenzt. In Lüben habe ich diese klare Form aufgelöst. Die Zeichnung ist frei, sie ist in Bewegung und wirkt, als würde sie sich in Luft auflösen – oder sich in der Luft sammeln und langsam verdichten. Der Ausgang der Zeichnung ist unklar‚ so wie der Verlauf der Geräusche im Luftschacht.
Celia Renée Meissner
Fotos: Vincent Grahn
Oktober 24: „t = x“ Einzelausstellung, Pop-Up Gallery Kunstlabor2
2024: Diplomausstellung AdBK München
2023: „Marriage Stories“, Campo & Campo, Antwerpen (Belgien)
2023„Groundfloor Playground Extended, #5: Die Bunten + Alex Senna“,Kunstverein Augsburg
2023 „Würde“, Internationale Werkstattwoche Wittingen/Lüben
2023 „Eating Land“, Klasse Pitz, AdBK München
2022: 44. Ostallgäuer Kunstausstellung der Stadt Marktoberdorf
20222 „Hinter der nächsten Ecke…“, Kunstlabor2, München
2022 „Community“, Kunstlabor2, Clifford Chance, München
2022 „Kein Plan widersteht der ersten Berührung“, Klasse Pitz, Kunstpavillion München
2021/22: „Nachhaltigkeit“, 37. Kunstpreis der Stadt Gersthofen, 1. Preis
2020: Zwischenprüfung Ausstellung, „Cowrona-Serie“, HBKsaar Rundgang HBKsaar
Geboren 1997 in Friedberg, lebt in Kissing (Deutschland).
Nach einer Ausbildung zur Holzbildhauerin in Oberammergau (Abschluss mit dem Bayerischen Staatspreis) studierte Meißner in Saarbrücken, Riga und München. 2023 war sie als Nachwuchskünstlerin Lüben. Zwischenzeitlich hat sie ihre Studien abgeschlossen und wurde wiederum von der Jury für die Werkstattwoche 2025 ausgewählt. Celia arbeitet interdisziplinär zwei- und dreidimensional und installativ. Ihre Themen sind Reduktion, Klarheit, Tiefe und Rhythmik. Grundlage für ihre Arbeit in Lüben sollen vorgefundene Klänge sein, die sie aufnimmt und in Zeichnungen übersetzt.
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