Niloofar Monadian

Körper, die sich auftürmen und ineinander übergehen, zu einer Masse verschmelzen, flüchtig und doch präsent sind – und in den Betrachtenden nachhallen. Aus Farbschichten modelliert die iranische Künstlerin Niloofar Monadian ihre figurative Malerei. Seit 2021 widmet sie sich essentiellen Themen wie der Verbindung von Individuum, Gemeinschaft, Gewalt und Körpern.

In der ausgestellten Arbeit 216 beschäftigt sie sich mit Melancholie – einem Topos, der philosophisch und künstlerisch eine lange Tradition aufweist. Unter Bezug auf die Philosophen Kierkegaard, Sigmund Freud und Walter Benjamin befasst sie sich künstlerisch mit Verlust, Erinnerung und Sehnsucht.

Die Installation Corpus Delicti besteht aus massiven Betonkrügen, die eine Referenz auf Heinrich von Kleists Stück „Der zerbrochene Krug“ und Justizbauten darstellen – die machtvollen Repräsentationen des Rechtsstaats und der staatlichen Ordnung. Die Kreidezeichnungen auf der Oberfläche der Krüge verweisen auf die Immaterialität des Rechts. Wie repräsentieren sich die Institutionen des gesetzlichen Systems und was bleibt verborgen?

Carla Wiggering—Kuratorin

Ausgewählte ausstellungen

2024 The 8th Damonfar Biennale Teheran, Iran2022 „Ich habe Fernweh“ Virtuelle Ausstellung OM 6529 (Open Metaverse)

2020 „SOSO2020“ Online Jahresausstellung Institut für Bildende Kunst Marburg, Deutschland

2020 „METANARRATIVAS“ Marburg-Barcelona Marburger Kunstverein

2019 „Hochklotzen/Ranstapeln“ Jahresausstellung Marburg, Deutschland

WEITERE ARBEITEN

Niloofar Monadian

1993 geboren in Teheran, Iran. Lebt in Frankfurt (Main).

Niloofar Monadian (*1993) absolvierte ihre Studien in Teheran und Marburg. Heute lebt sie als Künstlerin und Art Directorin in Frankfurt am Main und schafft intensive, stark farbige Malereien. Für Lüben hat sie sich vorgenommen, den Begriff der „Melancholie“ interdisziplinär zu erforschen, indem sie philosophische und psychologische Ansätze von Kierkegaard, Freud und Benjamin in ihre Kunst einfließen lässt. In einer Installation wird sie Texte und Malerei kombinieren, die unterschiedliche Aspekte visuell und räumlich erfahrbar machen und das Spannungsfeld von Verlust, Erinnerung und Sehnsucht künstlerisch darstellen.

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